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05.09.2017 | Iran: Mindestens 55 Hinrichtungen im August

Aus einem kürzlich von der Menschenrechtsorganisation Iran Human Rights Monitor veröffentlichten Bericht über die Menschenrechtssituation im Iran geht hervor, dass allein während des Monats August mindestens 55 Menschen exekutiert worden sind.

Vier der insgesamt 55 Hinrichtungen wurden dem Bericht zufolge in der Öffentlichkeit durchgeführt. Des weiteren sollen zwei Massenhinrichtungen stattgefunden haben, bei denen es zu Gruppenhinrichtungen von sieben und elf Personen kam. Besonders grosse Bestürzung rief die Hinrichtung Alireza Tajikis am 10. August hervor, der zum Zeitpunkt seiner angeblichen Straftat noch minderjährig war. Sechs weitere der exekutierten Personen waren zum Zeitpunkt ihrer Inhaftierung unter 20 Jahre alt gewesen. 

Human Rights Monitor geht von weiteren Hinrichtungen aus, die im Geheimen durchgeführt wurden und demnach der Öffentlichkeit unbekannt bleiben. Die Menschenrechtsorganisation berichtet zudem von systematischer Folter von Gefangenen sowie unmenschlichen Inhaftierungsbedingungen, welche kürzlich zu einem gemeinsamen Hungerstreik der Insassen führten. Laut dem Bericht sollen einige Gefangene kaum in der Lage gewesen zu sein, aufrecht zu stehen und während Besuchen wiederholt ohnmächtig geworden sein. 

Der Iran zählt im weltweiten Vergleich zu den Ländern, die jährlich am meisten Todesurteile vollstrecken. Allein im vergangenen Jahr sollen mindestens 530 Personen exekutiert worden sein. Weitere Informationen hierzu finden Sie auch in dem Länderbericht "Die Todesstrafe im Iran" auf unserer Webseite.

Quelle und weitere Informationen:

"Report on Human Rights Monitor, monthly report", Iran HRM vom 2. September 2017.

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

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