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10.08.2017 | Japan: Neu ernannte Justizministerin unterstützt Todesstrafe

Die neu ernannte japanische Justizministerin Yoko Kamikawa sprach ihre eindeutige Zustimmung bezüglich der Vollstreckung von Todesurteilen aus.

"Die Todesstrafe ist eine extrem ernsthafte Bestrafung, die das Leben eines Menschen nimmt und wir müssen sie mit der höchsten Achtsamkeit anwenden", so die Aussage Yoko Kamikawa nach ihrer Ernennung zur Justizministerin in ihrer ersten Pressekonferenz.

Man müsse zudem "vorsichtig handeln und zugleich so strikt, wie das Gesetz es vorsieht und die Entscheidungen der Gerichte über die Fällung von Todesurteilen respektieren", so die weiteren Worte Kamikawas. Endgültige Gerichtsentscheidungen seien riguros auszuführen und speziell Todesurteile würden von Gerichten nach sorgfältiger Beratung über diejenigen, die schreckliche und gravierende Verbrechen begangen haben, getroffen werden. 

Kamikawa hatte unter der Regierung Shinzo Abes bereits in den Jahren 2014 und 2015 als Justizministerin fungiert und in dieser Zeit die Exekution eines Todestraktinsassen angeordnet. Die Beibehaltung der Todesstrafe in Japan hat international viel Kritik hervorgerugen. Das U.N. Komitee für Menschenrechte drängte im Jahr 2014 bereits die japanische Regierung, die Abschaffung der Todesstrafe in Erwägung zu ziehen. 

Japan zählt neben den USA zu den einzigen industrialisierten Staaten weltweit, welche noch an der Todesstrafe festhalten. Im letzten Monat ließ die japanische Regierung erneut zwei Todestraktinsassen hängen. Weitere allgemeine Informationen zur Todesstrafe in Japan finden Sie auch in dem Länderbericht "Die Todesstrafe in Japan" auf unserer Webseite.

Quelle und weitere Informationen zur heutigen Nachricht:

"New justice minister to 'respect courts' on death penalty", Japan Today vom 7. August 2017. 

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

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