14.11.2017 | Mauretanien: Todesurteil für Facebook-Blogger aufgehoben
Am 9. November ist in Mauretanien das Todesurteil gegen den Blogger Mohamed Mkhaitir aufgehoben worden. Mkhaitir war im Dezember 2014 wegen blasphemischer Äußerungen auf Facebook zum Tode verurteilt worden.
Das Berufungsgericht wandelte das Todesurteil in eine zweijährige Haftstrafe sowie eine Geldstrafe von umgerechnet 145 Euro um. Mkhaitir wurde entsprechend aus der Inhaftierung entlassen, da er bereits fast vier Jahre in Gefangenschaft verbracht hatte.
Der 33-jährige Blogger hatte Ende 2013 einen Blog auf Facebook veröffentlicht, in dem er die Instrumentalisierung des Islams kritisierte, welche bestimmte Gruppen aus der mauretanischen Gesellschaft ausgegrenzt. Im Januar 2014 wurde Mkhaitir festgenommen und wegen Blasphemie zum Tode verurteilt.
Es war das erste Mal, dass seit der Unabhängigkeit Mauretaniens im Jahr 1960 ein Todesurteil aufgrund von Blasphemie ausgesprochen worden war. Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International hatten sich mit Nachdruck für Mkhaitirs Freilassung eingesetzt.
Wir möchten uns an dieser Stelle auch bei unseren Mitgliedern und Lesern bedanken, die sich an der Petition für Mohamed Mkhaitirs Freilassung beteiligt haben!
Quelle und weitere Informationen:
"Mauritania : Death penalty for Facebook blogger quashed", Amnesty International vom 9. November 2017.
Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de