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16.11.2017 | Ohio: Hinrichtung abgebrochen

Ohios Plan, einen todkranken Mann hinzurichten, schlug fehl. Vergeblich wurde eine Stunde lang eine geeignete Vene gesucht, um ihm die tödliche Giftmischung zu verabreichen, obwohl bei Tests vorab angeblich keinerlei Probleme bestanden hätten. Schließlich brach das Team die Versuche ab.

Alva Campbell (69) leidet an COPD, trägt einen Colostomie-Beutel (wegen eines künstlichen Darmausganges) mit sich und leide laut seinen Anwälten sogar schon an Lungenkrebs. Für die für gestern vormittag geplante Hinrichtung habe er ein Kissen bekommen, das ihm die Hinrichtung in einer Art Sitzposition erleichtern sollte.
Nach mehreren Versuchen, eine Vene für die Injektion zu finden, wurde die Hinrichtung schlußendlich abgebrochen und der Fall zu Gouverneur John Kasich überwiesen. Dieser setzte einen neuen Termin an: 5. Juni 2019.

Vom miserablen Gesundheitszustands Campbells einmal abgesehen, so würden seine Venen im Laufe der Zeit nicht besser, sondern eher schlechter werden, argumentierte sein Anwalt David Stebbins.

Nach einer 20-jährigen Haftstrafe wegen Mordes wurde Alva Campbell 1992 auf Bewährung entlassen. Fünf Jahre später spielte er gesundheitliche Probleme (Lähmungen) vor, konnte - sich fortbewegend in einem Rollstuhl - auf dem Weg zu einer gerichtlichen Anhörung wegen verschiedenen Anklagen wegen Raubes einem stellvertretenden Sheriff die Waffe entreißen. Damit zwang er einen 18-Jährigen, ihn mit dem Auto wegzufahren. Später schoß er dem Jugendlichen zweimal in den Kopf.

Quelle mit ausführlichem Bericht:
https://www.nbcnews.com/storyline/lethal-injection/ohio-set-execute-inmate-alva-campbell-who-needs-wedge-pillow-n820956
(15.11.2017, Tracy Connor)

http://www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de/nc/aktuelles/nachrichten/details/article/ohio-insasse-darf-waehrend-der-hinrichtung-sitzen.html
News vom 2.11.2017

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

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