23.11.2017 | South Carolina: Geheimhaltungsgesetz soll Abhilfe schaffen
Am 1. Dezember soll Bobby Wayne Stone per Giftinjektion sterben, doch South Carolina hat bislang keine Medikamente, um die Hinrichtung durchzuführen. Nun soll ein „Geheimhaltungsgesetz“ helfen, dem Staat den Kauf der nötigen Medikation zu ermöglichen.
Gouverneur Henry McMaster drängte die Gesetzgeber, solch ein Gesetz nun zügig auszuarbeiten. Es soll die Identität der Lieferanten und Hersteller schützen, um so Anfeindungen von ausserhalb zu vermeiden.
South Carolina ist einer von mehr als einem Dutzend Bundesstaaten, der zwar ein Gesetz zum Schutz vor der Öffentlichkeit der an einer Hinrichtung beteiligten Personen besitzt, aber keines zum Schutze der Firmen, die die Medikamente produzieren oder vertreiben.
Die Firmen möchten ihre Namen der Öffentlichkeit nicht preisgeben, um sich und die Angehörigen vor Anfeindungen von außen zu schützen, was verständlich sei, so McMaster.
Aktuell befinden sich 39 Insassen in South Carolinas Todestrakt. Bobby Stone wäre seit 2011 der erste Insasse, der hingerichtet würde. Doch aufgrund der mangelnden Medikation und eines laufenden Berufungsantrages auf Bundesebene wurde der Termin für die Exekution erst einmal aufgehoben.
Jeffrey Taillon, ein Sprecher der Gefängnisbehörde, ließ in einer E-mail verlauten: „Die Gefängnisbehörde von South Carolina wird weiterhin fokussiert auf die Arbeit mit Gouverneur McMaster und der Gesetzgebung sein, um ein sog. „Shield Law“ zu verabschieden.“
Schon 2015 und 2016 scheiterte solch ein Versuch.
Quelle mit ausführlichem Bericht:
https://www.nytimes.com/2017/11/21/us/south-carolina-executions-drugs.html
(21.11.2017, Christine Hauser)
Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de