28.11.2018 | Florida: So leben Todeskandidaten bis zur Hinrichtung
Floridas Gefängnisbehörde stellte eine Videoaufzeichnung des Todestrakts im Zusammenhang mit einer Anfrage der Tampa Bay Times letzten Monat bereit. Es ist eine Ansicht, die nur wenige Menschen außerhalb des Gefängnissystems zu Gesicht bekommen.
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In diesen Zellen der Union Correctional Institution in der Nähe von Raiford und in einigen weiteren angrenzenden Einrichtungen warten etwa 345 Menschen auf die Hinrichtung.
Seit dem Jahr 1999 wurden in Florida 51 Menschen mit der Giftspritze exekutiert. Jose Antonio Jimenez, der 1992 wegen Mordes an einer Frau zum Tod verurteilt wurde, soll am 13. Dezember hingerichtet werden.
Eine typische Todeszelle ist mit einer dünnen Matratze, einer Stahlwaschbecken- und Toilettenkombination, einen Spind und einen kleinen Tisch zum Schreiben ausgestattet. Ein Häftling verbringt durchschnittlich 23 Stunden pro Tag in seiner Zelle.
Wenn ein Hinrichtungsbefehl unterschrieben wurde, wird der Insasse in eine sog. „Death watch“-Zelle verlegt. Eine Zelle, die an die Hinrichtungskammer grenzt und etwas größer als eine normale Todeszelle ist.
Eine laufende Bundesklage seitens acht Häftlingen stellt die Verfassungsmäßigkeit der Bedingungen im Todestrakt in Frage. Sie leben dort zwischen 12 und 30 Jahren und teilweise auch mehr - eine Situation, die sie als "permanente Einzelhaft" bezeichnen.
Quelle:
https://www.tampabay.com/news/publicsafety/video-tour-of-floridas-death-row-shows-how-inmates-live-as-they-await-execution-20181126/
(26.11.2018, Dan Sullivan)
Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de