zurück zur Übersicht

20.08.2018 | Indien: Todesurteil wegen Vergewaltigung eines Kindes ausgesprochen

In Indien wurde letzte Woche ein Todesurteil wegen der Vergewaltigung eines Kindes ausgesprochen. Nur wenige Tage zuvor hatte der indische Präsident Änderungen des Strafgesetzbuches zugestimmt, welche fortan Todesurteile bei Sexualvergehen an unter 12-Jährigen zulässt.

Am 15. August ist der 40-jährige Naresh Parihar von einem indischen Bezirksgericht wegen der Vergewaltigung eines 10-jährigen Mädchens im letzten Monat zum Tode verurteilt worden. Mädchen würden in der indischen Gesellschaft als "heilig" angesehen und wären einer gefährlichen Zukunft ausgesetzt, wenn man ihnen nicht Schutz gewährt und Vergewaltiger weiterhin frei herumlaufen würden, so die Begründung des Richter während der Urteilsverkündung.

Der Angeklagte war am 21. Juli, vier Tage nach der Tat, verhaftet worden. Der Gerichtsprozess wurde am 7. August eröffnet und nach sechs Werktagen, in denen 24 Zeugen vernommen wurden, mit der Verkündung des Todesurteils abgeschlossen.

Im August hatte der indische Präsident einer Reihe von Gesetzesänderungen zugestimmt, welche die Strafmaße bei Sexualdelikten verschärfen (wir berichteten am 13. August 2019). Demnach kann in Indien fortan bei nicht-tödlichen Sexualdelikten an unter 12-jährigen Kindern ein Todesurteil ausgesprochen werden.

Quelle und weitere Informationen:

"Post 3-day probe, man gets death for raping minor", The Times of India vom 15. August 2018

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

zurück zur Übersicht