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30.06.2018 | Irak: 13 Männer auf Anordnung des Premierministers hingerichtet

Am Donnerstag wurden im Irak 13 Männer gehängt wie das irakische Justizministerum gestern bekannt gab. Die Hinrichtungen erfolgten unverzüglich nachdem der Premierminister eine möglichst schleunige Vollstreckung der Todesurteile gefordert hatte.

Die 13 Gefangenen waren alle wegen terroristischer Aktivitäten zum Tode verurteilt worden und der Geiselnahme sowie des Mordes an acht nationalen Sicherheitskräften beschuldigt worden. Der irakische Premierminister Haider al-Abadi hatte am späten Donnerstag als Vergeltungsmaßnahme die unverzügliche Hinrichtung aller wegen Terrorismus zum Tode verurteilten Gefangenen gefordert, die ihre Berufungen ausgeschöpft hatten. Die Todesurteile wurden unmittelbar nach seinem Befehl vollstreckt.

Während das Justizministeriums von 13 Hinrichtungen sprach, hatte das Büro des Premierministers die Hinrichtung von zwölf Männern bekanntgegeben. Zu der Diskrepanz wurde keine Stellung genommen.

Nationale Sicherheitskräfte hatten am Mittwoch die vestümmelten und mit Sprengstoff versehenen Leichname von acht Männern gefunden. Kämpfer des Islamischen Staates (IS) hatten zuvor mehrere Sicherheitskräfte als Geisel genommen und am vorangegangenen Samstag ein Video gepostet, in dem sie die Tötung der Männer androhten, sollte die irakische Regierung nicht innerhalb von drei Tagen eine sunnitische Gefangene freilassen.

Nach Aussage eines Sprechers des irakischen Innenministeriums handelte es sich um ein Propaganda-Video des islamischen Staates. Darüber hinaus hätten die Autopsien der ermorderten Männer gezeigt, dass diese bereits vor Ablauf des gestellten Ultimatums getötet worden waren.

Quelle und weitere Informationen:

"Iraq hangs 13 prisoners as premier urges rapid executions", The Washington Post vom 29. Juni 2018; "Iraq executes 12 after PM calls for speedy executions: Statement", Hurriyet Daily News vom 29. Juni 2018.

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

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