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14.06.2018 | Iran: Entwicklungen der Todesstrafe innerhalb der letzten sechs Monate

Im Mai wurde im Iran seit der Neueinführung des neuen Anti-Drogengesetzes Ende letzten Jahres, zum ersten Mal wieder ein Gefangener wegen eines Drogendeliktes hingerichtet.

Die Menschenrechtsorganisation Iran Human Rights kam in ihrem Rückblick zur Entwicklung der Todesstrafe im Iran während des letzten halben Jahres zu dem Ergebnis, dass zwischen dem 1. Januar dieses Jahres und dem 20. Mai mindestens 77 Menschen unter der iranischen Regierung hingerichtet worden sind. Vier der Hinrichtungen wurden in der Öffentlichkeit vollstreckt. 62 der exekutierten Gefangenen, waren wegen Mordes, sieben wegen "Moharebeh" (Gottesfeindlichkeit), sieben weitere aufgrund von Vergewaltung und einer aufgrund eines Drogendeliktes zum Tode verurteilt worden.

Beunruhigt zeigt sich die Organisation insbesondere über die Hinrichtung des Gefangenen Kiomars Nasouhi am 10. Mai, der wegen eines Drogendeliktes exekutiert worden war. Es war die erste Hinrichtung aufgrund von Drogendelikten seit der Änderung des iranischen Drogengesetzes am 14. November letzten Jahres. Das Anti-Drogengesetz war mit der Absicht, die Hinrichtungszahl aufgrund von Drogendelikten zu minimieren, geändert worden. Obwohl insgesamt die Anzahl an Exekutionen, die im Iran aufgrund von Drogenstrafstaten durchgeführt wird, seit der Gesetzesänderung drastisch gesunken ist, wird ein möglicher Wiederanstieg befürchtet.

Iran ist im weltweiten Vergleich das Land mit der höchsten Pro-Kopf-Hinrichtungszahl. Weitere Informationen hierzu finden Sie in dem Länderbericht "Die Todesstrafe im Iran" auf unserer Webseite.

Quelle und weitere Informationen:

"Iran Execution Trends Six Months After the New Anti-Narcotics Law", Iran Human Rights vom 29. Mai 2018.

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

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