21.03.2018 | Japan: 13 Mitglieder der "Aum-Sekte" könnten in Kürze hingerichtet werden
In Japan könnte 13 Todestraktinsassen die baldige Hinrichtung bevorstehen. Bei allen 13 Personen handelt es sich um Mitglieder der "Aum-Sekte", die wegen der Beteiligung an dem tödlichen Giftgasanschlag in Tokio im Jahr 1995 zum Tode verurteilt worden waren.
Verschiedene Medien berichteten, dass die 13 Sektenmitglieder nun aus ihren Zellen verlegt worden seien, so dass man in Kürze mit den Hinrichtungen rechnen könnte.
Die 13 Todestraktinsassen waren an dem Giftgasanschlag in der U-Bahn von Tokio beteiligt gewesen, bei dem am 20. März 1995 13 Menschen ums Leben kamen. Die Attentäter hatten mehrere Kunststoffbeutel, die mit dem Nervengas Sarin gefüllt waren, in verschiedenen U-Bahn-Zügen an insgesamt 15 U-Bahn-Stationen platzen lassen. Insgesamt sollen 6.252 Opfer aus dem Attentat vorgegangen sein.
Bei den 13 Insassen handelt es sich sowohl um direkt an dem Attentat beteiligte, wie auch Personen, die bei der Gasproduktion behilflich waren. Die jahrelangen Todesurteilsprozesse waren im Januar dieses Jahres abgeschlossen worden. Letzte Woche erfolgte die Verlegung der Insassen aus ihren ursprünglichen Todestraktzellen in andere Institutionen, die über Hinrichtungsmöglichkeiten verfügen.
In Japan werden Hinrichtungen üblicherweise nicht vorher bekanntgegeben. Japan zählt mit den USA zu den einzigen Industrienationen weltweit, in denen die Todesstrafe noch Anwendung findet. Die übliche Hinrichtungsmethode ist Hängen. Weitere allgemeine Informationen hierzu finden Sie auch in dem Länderbericht "Die Todesstrafe in Japan" auf unserer Webseite.
Quelle und weitere Informationen zur heutigen Nachricht:
"Japan preparing to execute cult members behind deadly 1995 sarin gas attack", The Journal vom 20. März 2018.
Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de