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15.10.2018 | Malaysia: Regierung plant Abschaffung der Todesstrafe

Die Regierung Malaysias hat am vergangenen Mittwoch, dem Internationalen Welttag gegen die Todesstrafe, bekanntgegeben, dass das Kabinett der Abschaffung der Todesstrafe zugestimmt hat. Die Gesetzesänderung soll diese Woche dem Parlament vorgelegt werden.

Über 1.200 Gefangene sitzen derzeit in malaysischen Todestrakten. Bislang wurde die obligatorische Todesstrafe in dem südostasiatischen Staat für eine Reihe von Verbrechen wie Mord, Drogenhandel, Verrat, Entführung oder auch terroristischer Straftaten ausgesprochen.

Am 10. Oktober, dem Internationalen Welttag der Todesstrafe, verkündete der malaysische Justizminister Liew Vui Keon, dass die Todesstrafe für sämtliche Verbrechen vollständig abgeschafft und ein unverzügliches Moratorium ausgesprochen werden soll.

Der Kommunikationsminister Gobind Singh Deo hat die Entscheidung des Kabinetts am darauffolgenden Donnerstag bestätigt. Die Abschaffung der Todesstrafe sei Teil des Wahlversprechen gewesen und zugleich gehe man in dieselbe Richtung wie der Rest der Welt, der sich immer mehr von der Todesstrafe wegbewege, so die Worte des Kommunikationsministers.

Menschenrechtsorganisationen sehen in der jüngsten Regierungsentscheidung einen gewaltigen Fortschritt für die Entwicklung der menschenrechtlichen Situation. Malaysia nimmt damit im asiatischen Raum eine Vorreiterrolle an: Viele der Nachbarstaaten wie China, Singapur, Indonesien, Thailand oder auch der Vietnam halten derzeit noch immer an der Todesstrafe fest.

Weltweit hat sich über die letzten Jahrzehnte ein kontinuierlicher Trend in Richtung Abschaffung der Todesstrafe vollzogen. In Insgesamt 142 Ländern weltweit wird diese inzwischen nicht mehr angewandt.

Quelle und weitere Informationen:

"Malaysia to abolish death penalty for all crimes; halt all pending executions", Devdicscourse vom 11. Oktober 2018.

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

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