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12.07.2018 | Nevada: Hinrichtung von Scott Dozier aufgeschoben

Im US-Bundesstaat Nevada ist eine geplante Hinrichtung per Giftspritze vorerst gestoppt worden. Nur Stunden vor der Exekution des wegen Mordes verurteilten Häftlings Scott Dozier ordnete ein Bezirksgericht an, ein für die Giftmischung benötigtes Mittel dürfe vorerst nicht zum Einsatz kommen.

Die Richterin gab damit dem Hersteller Alvogen recht, der die Strafvollzugsbehörde in Nevada verklagt hatte. Es gebe "Grund zu der Annahme, dass die Unternehmensreputation Schaden nimmt", erklärte die Richterin. Eine weitere Anhörung von Vertretern des Bundesstaats und des Unternehmens ist für September geplant. Das Unternehmen selbst teilte mit, die Verwendung seiner Produkte bei Hinrichtungen "nicht zu billigen". Der Staat habe den pharmazeutischen Vertrieb von Alvogen getäuscht, damit dieser ihm das Mittel verkaufe. Alvogen habe deutlich gemacht, dass es den Einsatz seiner Produkte für Hinrichtungen ablehne.

Die USA haben seit mehreren Jahren Probleme bei der Beschaffung der für die Giftinjektionen verwendeten Mittel, weil Firmen sich weigern, die Betäubungsmittel zu liefern. Das Unternehmen Sandoz, das zwei andere Mittel herstellt, die von Nevada bei der Hinrichtung verwendet werden sollen, erklärte, es wolle der Nutzung ebenfalls widersprechen. Der Pharmakonzern Pfizer hatte Nevada im vergangenen Jahr aufgefordert, seine Mittel zurückzugeben, die der Staat bei der Exekution einsetzen will. Nevada weigerte sich. Scott Dozier hat 2016 seine Berufungsverfahren niedergelegt und wiederholt erklärt, er wolle hingerichtet werden.

Quelle mit ausführlichem Bericht:
https://diepresse.com/home/ausland/welt/5462808/USA_Hinrichtung-per-Giftspritze-im-letzten-Moment-gestoppt
(12.07.2018)

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

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