zurück zur Übersicht

22.04.2018 | Pakistan: Weiterhin unter den fünf Staaten weltweit mit der höchsten Hinrichtungsrate

Pakistan zählt weiterhin zu den fünf Staaten weltweit mir der höchsten Hinrichtungsrate, obwohl die Anzahl an Exekutionen im Verlauf des letzten Jahres gesunken war.

Rund 6.000 Gefangene befinden sich nach Informationen Amnesty Internationals derzeit in pakistanischen Todestrakten. Die Hinrichtungszahlen sanken zwar im Verlauf der letzten Jahre, blieben jedoch weiterhin hoch: Von mindestens 60 Exekutionen geht man aus, die 2017 durchgeführt wurden. Im Jahr zuvor waren es insgesamt 87 Personen, die unter der pakistanischen Regierung exekutiert worden sind. Damit zählt Pakistan weiterhin zu den fünf Staaten weltweit, die am meisten Personen jährlich hinrichten lassen.

Neben der hohen Hinrichtungsrate wird weiterhin auch das allgemeine pakistanische Justizsystem auf internationaler Ebene scharf kritisiert. Insbesondere die Hinrichtung geistig und psychisch Kranker, die Hinrichtung von Minderjährigen und unrechtmäßige Gerichtsprozesse veranlassen internationale Organisationen wie Amnesty International als auch internationale Organe wie die Vereinten Nationen weiterhin Druck auf die pakistanische Regierung auszuüben.

Zu der hohen Hinrichtungsrate kam es in Pakistan, nachdem die Regierung in Folge des Massakers in Peshawar Ende 2016 das Moratorium aufgehoben hatte. Überzeugung der Regierung war es, mit der Wiederaufnahme der Todesstrafe den Terrorismus zu bekämpfen. Obwohl erwiesen ist, dass die Todesstrafe kein abschreckendes Mittel zur Bekämpfung oder Vermeidung von Terrorismus, Mord oder Drogendelikten ist, hält die pakistanische Regierung weiterhin an ihrer Überzeugung fest.

Weitere allgemeine Informationen zur Todesstrafe in Pakistan finden Sie in unserem Kurzbericht "Die Todesstrafe in Pakistan" auf unserer Webseite.

Quelle und weitere Informationen zur heutigen Nachricht:

"Execution report", The News International vom 22. April, "The Death Penalty in 2017", Amnesty International vom 12. April 2018.

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

zurück zur Übersicht