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09.05.2018 | Texas: Richter zieht in Betracht, Paul Storeys Todesurteil auf eine lebenslange Haft reduzieren

Ein Bezirksrichter hat in Erwägung gezogen, das Todesurteil des texanischen Insassen Paul Storey auf eine lebenslange Haftstrafe ohne Möglichkeit der vorzeitigen Bewährung zu reduzieren. Als Grund gab er eine falsche Faktenlage im Prozess an.

Paul Storey wurde im September 2008 für den zwei Jahre zuvor begangenen Mord an Jonas Cherry zum Tod verurteilt. Im April letzten Jahres sollte Storey hingerichtet werden, doch das Berufungsgericht hatte einen Aufschub veranlasst. Seine Anwälte führten an, dass die Staatsanwälte im damaligen Prozess den Juroren gegenüber falsche Tatsachen anführten.

Laut Gerichtsakten erklärte ein Staatsanwalt der Jury im Prozess 2008, dass die Opferfamilie die Todesstrafe für angemessen halte. Aber Jonas Cherry Eltern sagten aus, dies sei ein Lüge und sie hätten die Todesstrafe nicht befürwortet.
„Wir wollten nicht, dass eine weitere Familie das Leid ertragen muss, ein Kind zu verlieren“, so die Familie Cherry. „Aufgrund unserer ethischen und spirituellen Einstellung sind wir gegen die Todesstrafe.“

Richter Everett Young schrieb dazu am Dienstag, dass es möglich sei, dass die Jury vor dem Hintergrund dieses Wissens anders entschieden hätte.
Der Fall geht nun zurück an das Berufungsgericht, welches die finale Entscheidung treffen werde.

Quelle:
https://www.texastribune.org/2018/05/08/judge-recommends-death-row-inmate-be-sentenced-life-without-parole-due/
(08.05.2018, Emma Platoff)

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

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