16.08.2018 | Texas: Wird Fentanyl das neue Hinrichtungsmedikament?
Vor zwei Tagen wurde die erste Hinrichtung mit dem synthetischen Opioid Fentanyl durchgeführt. Der US-Bundesstaat Nebraska exekutierte mit diesem bislang für solche Zwecke unerprobten Medikament den 60-jährigen wegen Mordes verurteilten Carey Dean Moore. Folgen nun weitere Bundesstaaten diesem Beispiel?
Fentanyl, als Droge eingesetzt, wird für tausende Todesfälle in den USA verantwortlich gemacht. Doch dieses Mal wurde gezielt damit ein Mensch getötet. Texas könnte nun ein Bundesstaat werden, der sich in dieser Hinsicht anschließt. Denn auch Texas hat - wie viele andere Bundesstaaten auch - Schwierigkeiten, die eigentlich im Protokoll verankerten Medikamente für eine Exekution zu beschaffen.
Robert Dunham vom Death Penalty Information Center sagt, es sei noch unklar, ob die Hinrichtung von Carey Moore als „verpfuscht“ gilt oder nicht. „Eins der Probleme ist, dass Medienvertreter, die Hinrichtungen als Zeugen beiwohnen, nicht das ganze Prozedere miterleben. Wir wissen von Zeugen, dass die Hinrichtung länger als erwartet gedauert hat.“
Während der Hinrichtung hustete Moore mehrfach, seine Gesichtsfarbe verfärbte sich zunächst rot, dann violett, so Dunham weiter. Der Vorhang sei zugezogen worden, bevor das vierte Medikament - Kaliumchlorid zum Stoppen des Herzens - injiziert wurde. Das Medikament wurde bislang immer wieder mal als „flüssiges Feuer“ beschrieben.
Einzigartig war zudem die Verwendung von vier Wirkstoffen bei einer Hinrichtung.
Dunham ist der Meinung, dass die noch offenen Fragen bezüglich der ausgeführten Hinrichtung es eher unwahrscheinlich erscheinen lassen, dass in naher Zukunft Fentanyl als Exekutionsmedikament der ersten Wahl in anderen Bundesstaaten in Fragen kommen wird.
Quelle mit ausführlichem Bericht:
http://www.texasstandard.org/stories/will-death-penalty-states-including-texas-adopt-fentanyl-as-their-next-execution-drug/
(15.08.2018, Kristen Cabrera)
www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de
Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de