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20.01.2018 | Uganda: Präsident läßt möglicherweise wieder hinrichten

Ugandas Präsident Yoweri Museveni kündigte am vergangenen Donnerstag an, nach 19 Jahren hinrichtungsfreier Zeit wieder Todesurteile zu unterzeichnen.

Nach Aussage Yoweri Musevenis habe ihn seine christliche Einstellung bislang davon abgehalten, Todesurteile zu unterzeichnen. Doch würde man seine Nachsicht ausnutzen. Aus diesem Grund kündigte der Präsident vor zwei Tagen an, einige Todesurteile von Gefangenen unterzeichnen und vollstrecken zu wollen, um Angst und damit eine abschreckende Wirkung zu erzielen.

Die Verkündung Musevenis rief sofortige Kritik seitens Menschenrechtsorganisationen hervor. "Gefangene hinzurichten wird nicht die Kriminalität stoppen", so die Worte der geschäftsführenden Direktorin der ugandischen Foundation for Human Rights Initiative, Livinstone Sswanyanas gegenüber der Washington Post. Andere Organisationen wie die Chapter Four sahen hinter den Äußerungen des Präsidenten mögliche politische Motive, um seine Popularität zu steigern. Ob der Präsident es wirklich ernst meine mit seinen Äußerungen, sei daher fraglich.

Die Todesstrafe kann in Uganda für insgesamt 28 Straftaten verhängt werden. Aktuell sollen sich in Uganda 278 Gefangen in Todestrakten befinden.

Quelle und weitere Informationen:

"Uganda's leader to sign death warrants again after 19 years", News 24 vom 18. Januar 2018; "Museveni: Uganda may reintroduce executions", BBC vom 19. Januar 2018.

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

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