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01.01.2018 | USA: Einsatz von Fentanyl bei Hinrichtungen weiterhin geplant

Probleme, an die im jeweiligen Protokoll festgelegten Medikamente für die Hinrichtungen zu gelangen, veranlassten verschiedene Bundesstaaten zur Suche nach Alternativen. Synthetische Medikamente wie z.B. Fentanyl.

Das Schmerzmittel Fentanyl kostet jährlich mehreren tausend abhängigen Menschen durch eine Überdosis das Leben. Nevada und Nebraska haben ihre Hinrichtungsprotokolle dahingehend verändert, dass sie für ihre Hinrichtungen Fentanyl einsetzen können.
Todesstrafengegner wie auch einige Ärzte sehen in der Verwendung dieses Medikamentes bei einer Hinrichtung große Probleme, denn es könnte qualvolle und unnötig lange Sterbeprozesse verursachen.

Aber Befürworter argumentieren, dass Fentanyl ein leicht zugängliches Medikament wäre, das in der Chirurgie und bei fortgeschrittenen Krebspatienten verwendet würde. Zudem ist es extrem potent, fünfzigfach stärker als Heroin.

Nevada hatte für vergangenen November geplant, die erste Hinrichtung mit Fentanyl durchzuführen. Entwickelt durch ein Team, dem auch der ehemalige leitende Gefängnisarzt angehörte, sollte eine Hinrichtung mit dem Sedativum Diazepam starten, gefolgt von Fentanyl und anschließend dem Paralytikum Cisatracurium.
Die Sorge um den Einsatz eben dieses Paralytikums sollte schließlich dafür sorgen, dass ein Richter die geplante Hinrichtung verschoben hatte. Aktuell behandelt der Oberste Gerichtshof in Nevada den Fall.

Die Schwierigkeit, die richtigen Medikamente für die Hinrichtungen zu erhalten, hat einige der 31 Bundesstaaten, die noch immer an der Todesstrafe festhalten, für andere Alternativen sorgen lassen. Beispielsweise haben Mississippi und Oklahoma den Tod durch die Gaskammer als weitere Methode der Exekution erlaubt.  

Quelle mit ausführlichem Bericht:

https://www.huffingtonpost.com/entry/states-study-use-of-fentanyl-as-execution-drug_us_5a49413ee4b0df0de8b06b7e?ncid=engmodushpmg00000004
(31.12.2017, Christopher Zoukis)

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

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