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30.04.2018 | Utah: Gefängnisbehörde überprüft erneut 74 Fälle

Aus rund 3000 Todesstrafenfällen wurden 74 ausgewählt, die erneut näher betrachtet werden sollen, um sicherzustellen, dass sie bei den damaligen Prozessen adäquat behandelt wurden, so eine Sprecherin der Behörde.

Anwälte des verurteilten Mörders Steven Douglas Crutcher fanden kürzlich heraus, dass die Behörde nahezu 1600 Seiten medizinischer Beweisunterlagen zurückgehalten hatte, auch als Richter Wallace Lee angeordnet hatte, diese herauszugeben.
In Crutchers Fall konnte somit die Todesstrafe verhindert werden, er erhielt eine lebenslange Freiheitsstrafe ohne Chance auf vorzeitige Bewährung.

Rollin Cook, Leiter der Gefängnisbehörde, sagte, es hätte eine Liste von Medikamenten, die Crutcher verschrieben wurden, gegeben, die allerdings unvollständig war. Richter Lee war erbost über die Tatsache, dass Mitarbeiter der Behörde diese Informationen zurückgehalten hatten und bat den Gouverneur um weitere Untersuchungen.
Der sog. „Utah Government Records Access and Management Act“ sorgte dafür, dass zahlreiche Fälle aus den vergangenen Jahren untersucht wurden. Von 2708 Fällen sollen nun 74 erneut überprüft werden.

Die Anwälte der betroffenen Insassen wurden kontaktiert, aber bislang forderte keiner von ihnen weitere Unterlagen an, so Steve Gehrke, der Leiter des Verwaltungsdientes.

Quelle mit ausführlichem Bericht:
https://www.sltrib.com/news/2018/04/30/utah-department-of-corrections-gives-74-cases-a-second-look-after-mishandled-evidence-prompts-a-record-request-review/
(30.04.2018, Pamela Manson)

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

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