12.04.2019 | Nordkorea: Zwei Wahrsagerinnen öffentlich hingerichtet
In Nordkorea wurden zwei Frauen wegen Wahrsagerei per Erschießungskommando hingerichtet. Zehntausende an Zuschauern wurden gezwungen, die Hinrichtungen mit anzusehen.
Drei nordkoreanische Frauen, die sich zu einer Gruppe namens "Seven Star Group" zusammengeschlossen hatten, waren wegen Wahrsagerei angeklagt und während eines öffentlichen Gerichtsprozesses in Chongjin verurteilt worden. Eine von ihnen erhielt eine lebenslängliche Haftstrafe, die beiden weiteren Frauen wurden zum Tode verurteilt und nach der Gerichtsentscheidung hingerichtet.
Die nordkoreanische Regierung beabsichtigt durch ihr scharfes Vorgehen, landesweit die Wahrsagerei zu unterbinden. Zehntausende an Menschen wurden gezwungen, die Hinrichtungen mit anzusehen. Informationen des Radio Free Asia zufolge ist Wahrsagerei in Nordkorea weitläufig üblich. Selbst hochrangige Amtsleute und Familien von Angestellten in Justizbehörden würden vor speziellen Anlässen wie einer Hochzeit oder vor Geschäftsabschlüssen Wahrsager aufsuchen.
Da sich die Regierung Nordkoreas abschottet und öffentlich keine genauen Angaben zu Todesurteilen und Hinrichtungen macht, gibt es keine exakten Informationen bezüglich ausprochener und vollstreckter Todesurteile. Öffentliche Hinrichtungen gelten jedoch als Routine. Bekannt ist ebenfalls, dass Urteile ohne faire Prozesse und ohne adäquaten Rechtsbeistand gefällt werden.
Weitere Informationen zur Todesstrafe in Nordkorea finden Sie in dem Länderbericht "Die Todesstrafe in Nordkorea" auf unserer Webseite.
Quelle und weitere Informationen:
"North Korea shoots dead two women in public execution – for being FORTUNE TELLERS", Daily Star vom 12. April 2019.
Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de